Um die vor Jahren entfernten Hermenpilaster wieder rekonstruieren zu können, wurden die noch
an der Fassade vorhandenen Gestaltungselemente mit Silikonkautschuk abgeformt. Die Silikon-Negativformen mussten mit Zementmörtel ausgestampft und anschließend in der Stuckfassade eingesetzt und verankert werden. Für die Gurtgesimse der Balkonbodenplatten sind Negativ-

formen montiert worden, um hinterher alles in einem Stück gießen zu können. Die Brüstungs-

mauern konnten anhand der noch vorhandenen Brüstung aus dem I. OG rekonstruiert werden.

Das Mauerwerk wurde mit vor- und rückspringenden Pilastern sowie Spiegelflächen aufgemauert. Aus den noch vorhandenen Vorlagen des ersten Stockwerks konnten die Brüstungsfelder rekonstruiert werden.

 

Frost- und Rostschäden zerstörten das Stuckgesims in vielen Bereichen. Zur Wiederherstellung wurden von der noch im Original vorhandenen Substanz Profilschnitte genommen und Blech-

schablonen hergestellt. Mit Hilfe dieser Schablonen wurden die jeweiligen Stuckgesimse in Zementmörtel gezogen. Nach dem Aushärten konnten die einzelnen Stuckprofile zugeschnitten

und in die Stuckfassade eingearbeitet werden. Zur Erhaltung wurde die Stuckfassade mit einem mineralischen Anstrichsystem beschichtet.

Stuckrestaurierung einer klassizistischen Renaissance-Stuckfassade